13.1 Definition
Der hier definierte Begriff des Graphen hat nichts mit Funktionsgraphen zu tun.
In unserer Definition
kann keine Kante einen Knoten mit sich selbst verbinden,
gibt es zwischen zwei Knoten entweder keine oder eine Kante (aber nicht mehrere).
Je nachdem, wozu man die Theorie benutzen möchte, könnte man die Definition abändern und allgemeinere Formen von Graphen erlauben, als wir es hier tun.
Eine andere nützliche Variante ist der Begriff des gerichteten Graphen, in dem jede Kante des Graphen mit einer Richtung versehen wird (und dann auch erlaubt ist, dass zwei Knoten durch je eine Kante in die beiden möglichen Richtungen miteinander verbunden sind). Die Netzwerke in Frage 2.7 kann man als gerichtete Graphen betrachten.
Wie genau die Ecken eines Graphen benannt werden (ob mit \(1, 2, 3, \dots \) oder \(A, B, C, \dots \), oder noch anders) spielt für uns keine Rolle. Wir definieren deshalb:
Seien \(G= (\mathbb E, \mathbb K)\) und \(G^\prime = (\mathbb E^\prime , \mathbb K^\prime )\) Graphen. Ein Isomorphimus ist eine Bijektion \(\varphi \colon \mathbb E\to \mathbb E^\prime \), so dass für alle \(i, j\in \mathbb E\) gilt: \(\{ i,j\} \in \mathbb K\Leftrightarrow \{ \varphi (i), \varphi (j)\} \in \mathbb K^\prime \). Zwei Graphen heißen isomorph, wenn es einen Isomorphismus zwischen ihnen gibt.
Alle Eigenschaften von Graphen, die wir im folgenden betrachten, werden durch Isomorphismen erhalten.
Es ist allerdings mitunter nicht leicht festzustellen, ob zwei gegebene Graphen zueinander isomorph sind oder nicht. (Natürlich gibt es prinzipiell die Möglichkeit, alle Bijektionen zwischen den Eckenmengen durchzuprobieren und zu testen, ob es sich um Isomorphismen von Graphen handelt. Wenn die Anzahl der Ecken nicht sehr klein ist, ist das aber nicht praktikabel.)